Die Distanz
im Tanz
DisTanz - DisDanza - DisDance - DisDanse
Foto: Anja S. Hagge
"Distanz"
Ein Begriff, der ein weites Feld an Assoziationen bietet und somit als Quelle der Inspiration dienen kann.
Die Worte des französischen Philosophen und Sinologen François Jullien fassen zusammen: Die Distanz ist als "Abstand zwischen Gegebenheiten oder Perspektiven" zu verstehen. Dadurch eröffnet sich ein Zwischenraum, in welchem eine Spannung entsteht, die Jullien als "fruchtbar" bezeichnet.
Auch im Tanz kommt es zu solch einer spannungsreichen Gegenüberstellung - beispielsweise interpersonell zwischen der tanzenden und der zuschauenden Person oder auch intrapersonell zwischen den physischen und den kognitiven Bewegungen. Diesem Gedankenspiel sind keine Grenzen gesetzt, indem es sich auf viele weitere Zustände übertragen lässt.
Mit der Distanz ist interessanterweise keinesfalls die Nähe ausgeschlossen, da sie sowohl als Nähe als auch als Ferne interpretiert werden kann.
Die Kunst aber liegt im Spiel mit dieser Spannung.
Die Distanz eröffnet einen kreativen Raum, in dem Neues entstehen kann.
Die Distanz ist also fruchtbar. Sie hilft, Dinge oder Perspektiven zu verstehen, zu beschreiben und weiterzuentwickeln.